Christoph Ebner – Ihr Wiener Bestatter

25Dezember 2019

Gestatten,
Ebner mein Name. Christoph Ebner. Wir kennen uns noch nicht, und das ist wahrscheinlich auch gut so, denn ich bin Wiener Bestatter. Und wer will schon gerne mit der Bestattung zu tun haben, verständlich.

Genauer gesagt bin ich „Der Wiener Bestatter“, nicht einfach „Wiener Bestatter“. Dies macht für mich einen großen Unterschied aus, da ich mich nicht mit zB einem Beamten am Amt vergleiche, sondern einer bin, dem das Persönliche wichtig ist. Mir ist es wichtig bei einer Bestattung die alten Traditionen und Gebräuche weiter aufrecht zu erhalten. Klar ist jedoch, dass man heute das eine oder andere auch mal neu und modern interpretieren darf und kann.

Für meinen eigenen Abgang von dieser Welt hab‘ ich mir folgendes vorgestellt: Mit einem Kutschenkondukt – einem Fuhrwerk mit 6 schwarzen Rappen, flankiert von 6 Kandelaber-Trägern, selbstverständlich mit weißen Handschuhen, den langen schwarzen Mänteln, die Hüte mit Straußenfedern verziert. Eine Leiche „Erster Klasse“ eben. So stell ich mir es vor, weil ich mir wünsche, dass das „Wiener Sein“ auch im Tod weitergeht.
Genau wie in der Zeit meiner Großeltern, so wie ich es als Kind von meinen Eltern gelernt habe – im „alten Wien“, seine Liebsten in Würde und mit aller gebotenen Pracht begraben.

Ich hab‘ es als Jugendlicher erlebt: In Favoriten, wo ich die prägendsten Jahre meines Lebens verbracht hab. Zu dieser Zeit hat’s noch geschlagen, das goldene Wiener Herz. Im Beisl, beim Branntweiner, beim Heurigen und natürlich am Fußballplatz. In meinem Fall war der Fußballplatz, natürlich, in Sankt Hanappi, bei den „Grün-Weißen“ in Penzing. Ich bin eben ein Rapidler seit Geburt. So schaut’s aus.

An diesen Sehnsuchtsorten meiner Heimatstadt Wien, wo sich die „alten Pülcher“ getroffen haben, hab‘ ich Anstand, Benehmen und Handschlagqualität gelernt. Da, wo der „Wiener Schmäh g’rennt ist“. Da, wo ich als Jugendlicher noch die alten Wiener Lieder gehört, mitgesungen und damit für immer gemerkt hab. Lieder, in denen es oft weniger ums Leben, als um den Tod geht. Lieder, die einen ganz automatisch in diesen schwer zu beschreibenden Gemütszustand versetzen, für den wir Wiener uns vom Herrn Pfarrer den Ausdruck „Sölichkeit“ (Seligkeit) ausgeborgt haben. All das hat’s in den 1980ern in Favoriten gegeben.

Meine Familie war eine Eisenbahnerfamilie: „Mei Muatterl war a Weanerin“, geachtete Hausmeisterin und der Vater bei der Bahn. Gelernt hab‘ ich Elektriker, aber nach einer kurzen Zeit als Geselle hat es mich beruflich in die Glücksspielbranche verschlagen. Dennoch habe ich mit dem Gedanken gespielt, mich beruflich verändern zu wollen.

Es war noch ein weiter Weg bis in die Sechshauser Straße 42, wo ich heute als „Der Wiener Bestatter“ meinen Firmensitz habe.

Im wahrsten Sinne des Wortes war’s weit: Ein paar Jahre Tirol, eine Zeitlang war Linz meine Heimat. Und nach einigen Jahren dann die Heimkehr nach Wien!

Mitgebracht habe ich von dieser Lebensreise meine liebe Frau Carmen und den Traum von der Selbständigkeit. Es war mein eigener Vater Johann Ebner, der mir in seiner Trauer um seine verstorbene Frau Helga und in seinem eigenen Sterben ungewollt die Augen geöffnet hat:

Für das große Tabu der Gesellschaft, für die große Frage der Menschheit, wie das mit dem Sterben ist – und dem „Danach“.

In dieser Zeit ist mir Harry über den Weg gelaufen. Seines Zeichens ein altgedienter „Haudegen“ des Wiener Bestattungswesens. Der Harry ist einer, auf den kann man sich verlassen. Einer, der alles weiß und mit allen Wassern gewaschen ist. Er ist seit den späten 1990ern „Pompfüneberer“, also Bestatter. Er fing damals über seinen Schwiegervater beim Monopol Bestattung Wien an.
Heute sind Harry und ich ein perfekt eingespieltes Team. Wir sind als Geschäftspartner gemeinsam getrieben von der Mission, Menschen in einer Ausnahmesituation des Lebens, umfassend zu betreuen. Da zu sein, zuzuhören, zum Friedhof begleiten und auch wieder zurück ins Leben. Und all das nach den genau gleichen Traditionen und Ritualen, wie sie schon unsere Großeltern als tröstlich und würdig zugleich empfunden haben.

Als Bestatter verstehe ich mich als „Der Wiener Bestatter“, der auf Ihre Wünsche und Vorstellungen eingeht: Ob mit Fuhrwerk, 6 schwarzen Rappen und allem, was sonst noch zu einer „schönen Leich“ dazugehört. Natürlich auch modern: mit kompostierbarer Urne, eine Naturbestattung, mit Rockmusik, mit bunten Farben und noch viel mehr.

Und haben’s schon gehört? Nur bei mir, nur beim Ebner gibt es auch die Möglichkeit, ein Rapid-Begräbnis zu organisieren. Mit Original-Nachwurferde vom Spielfeldrasen; Sargdekorationen, Urnen und Trauerdrucksorten mit dem edlen Rapid-Wappen und vielem mehr… Für all das habe ich mit Rapid einen Lizenz-Vertrag abgeschlossen.

„Das kriegen’s bei keinem anderen Bestatter in Wien“. Aber das ist eine eigene Geschichte, davon erzähl‘ ich Ihnen beim nächsten Mal.

Habe die Ehre,

Ihr geschätzter

Christoph Ebner

Der Wiener Bestatter und „Pompfünebner“